Dienstag, 17. Mai 2016

detached

This word is haunting me for days now. I think that I am a detached person.

The artist in me

Wenn ich nicht so viel zu tun hätte, würde ich Grossartiges vollbringen! Damn it

Sonntag, 3. April 2016

Schale

Nussschale, du kleine, hölzerne
Dein Rand teilt Himmel und Wasser
Und lässt die Sonne tanzen
Durch die Poren dringt sie
Und der Himmel in mich ein
Überall Blau
Am Ufer ein Hund

Sonntag, 4. Januar 2015

Die dunkle Seite

Heute morgen habe ich auf WDR5 ein Feature zum Thema TTIP gehört, das einen Überblick über die Folgen und Implikationen des Freihandelsabkommens gibt. Vorgestern Margin Call (deutscher Titel: Der grosse Crash) und Insight Job gesehen. Dazu in den letzten Jahren immer mal wieder was über Monsanto und Nestle gelesen.

Jedesmal, wenn ich mich mit diesen Themen beschäftige, geht die Gedankenspirale los und ich frage mich: Wer ist das? Wer sitzt da in seinem Highend-Bürostuhl im funktionalen Thronsaal irgendwo ganz weit oben in so einem Glaskasten und entscheidet über die Welt? Wer sind diese Menschen?

Ob die psychologische Perspektive das Phänomen der eskalierenden Top-Manager hinreichend erklären kann, sei dahingestellt. Vielleicht kann man auch ohne bescheinigte Persönlichkeitsstörung machtbesessen, gierig und manipulativ sein. Fest steht, es gibt diese Menschen, und sie sitzen an einflussreichen Positionen in Wirtschaft, Politik und an den Finanzmärkten. Nicht selten sind sie in allen drei Bereichen gleichzeitig tätig, wechseln von Firmenmanagements in hohe Regierungsposten oder in Banken und wieder zurück. Sie spinnen ein Netz zwischen den Führungsetagen der Welt. Sie treffen sich in Clubs, Konferenzräumen und Luxushotelbars und schmieden Pläne. Was sie dort entscheiden und in Gang setzen betrifft das Leben aller Menschen auf diesem Planeten. Ein Gedanke, der in seiner Tragweite schwer fassbar ist. Wie denken die Chefs und Unterchefs von Monsanto, von Nestle, von Blackrock, von Goldman-Sachs, von Standard & Poor's von Moodys und weiteren sogenannten Global Playern über die Leute, die da unten in den Stadtvierteln leben, die man aus den oberen Etagen der Firmentower nur im Ameisenformat sehen kann? Mich würde interessieren, was jemand, der Milliarden bewegt, über den Sinn des Lebens und den Wert eines Menschen denkt.

Und dann dreht sich die Spirale weiter und kommt zu der Frage nach Gut und Böse. Sind diese Personen bösartig? Klar ist, sie wissen, dass sie Schaden anrichten. Ihre Öffentlichkeitsarbeit besteht darin, das eigene Tun zu rechtfertigen, indem sie wissentlich falsche Behauptungen aufstellen (Beispiel Monsanto: Die Welt leidet an Lebensmittelknappheit, darum brauchen wir genmanipulierte Lebensmittel. Beispiel Nestle: Die Privatisierung des Wassers sichert der Bevölkerung vor Ort Zugang zu sauberem Wasser. ) Manche Global Player, z. B. die grossen Ratingagenturen, machen sich nicht mal mehr die Mühe, eine gemeinnützige Motivation vorzutäuschen. Die Rechtsabteilungen dieser Unternehmen werfen sich mit gefletschten Zähnen auf öffentlichkeitswirksame Kritiker und Leute, die Widerstand leisten.

Am Ende stellt sich heraus, dass die Frage, ob das Führungspersonal und die ausführenden Organe in der Hierarchie dieser Unternehmen bösartig, psychopathisch, gierig oder alles zur gleichen Zeit sind, nicht zentral ist.
Von Bedeutung ist die Erkenntnis, dass der Mensch nicht vollkommen ist. Der Mensch irrt, er ist fehlbar und anfällig für allerlei Laster. Das gilt für jeden einzelnen von uns. Und das bedeutet für wirtschaftliche und finanzielle Strukturen, dass es immer ein Problem ist, wenn sich sehr viel Macht in den Händen einzelner oder weniger Menschen ballt. Die Dimension der Machtfülle in den Händen Weniger, die wir heute erreicht haben, hat es in der Menschheitsgeschichte noch nie gegeben. Die Welt ist ins Ungleichgewicht geraten, auf dem Globus verteilt finden sich aufgeblähte Machtzentren, geleitet und kontrolliert von einzelnen, z.T. sozio- und psychopathischen Personen, die nicht in Erscheinung treten, die aber durch ihr Tun ganz massgeblich unser Leben beeinflussen. Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen, Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Bildung.

Man fühlt sich angesichts dieser Tatsachen bedroht und hilflos. Und wenn ich selber auf der Strasse demonstriere, oder sehe, dass andere demonstrieren, dann sehe ich immer öfter einen grauen Mann vor mir, der von oben runterguckt und lacht. Und ich denke: Du bist auch nur aus Fleisch und Blut wie ich. Du bist nichts Besseres. Du hast nur viel zu viel Macht.
Die Welt ist kompliziert geworden und die wirtschaftlichen Vorgänge nicht leicht zu durchschauen. Trotzdem kann man sich als Bürger da unten in den Ameisenstadtvierteln ein Bild machen und wird zu dem Fazit kommen: Es geht den weltweit operierenden Unternehmen nicht um das Gemeinwohl. Es geht nicht um eine Verbesserung der Lebensbedingungen für möglichst viele Menschen. Es geht um die Bereicherung einiger weniger auf Kosten der Allgemeinheit.

Ich empfehle, sich das Feature zum Thema TTIP auf WDR5 anzuhören. Hier wird von amerikanischen Insidern selbst kritisiert, dass Firmen wie Monsanto und Co. unmittelbaren Einfluss auf die Forderungen der amerikanischen Verhandlungspartner im TTIP-Verfahren haben. Konkret: Die grossen Unternehmen schreiben ihre Wünsche auf die Verhandlungsliste und genau über diese Wünsche wird zur Zeit in der Kommission aus EU- und USA-Abgesandten verhandelt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Samstag, 27. Dezember 2014

Meerschwein-Epik

Schreib doch mal was

„Schreib doch mal was.”, sagt er, und schiebt sich eine Gabel voll in den Mund.
„Mhm.”
„Ja?”
„Was, ja?”
„Also schreibst du was?”
„Weiß nicht.” Ich betrachte den Gemüseburger auf meinem Teller.
„Mach doch mal!” Seine Stimme klingt ermunternd. „Du erfindest doch ständig neue Wörter, was war das noch letztens?” Er lehnt sich nach hinten und macht nachdenkliche Geräusche.

Ich versuche, die einzelnen Kartoffelfasern in meinem Gemüseburger zu segmentieren und trinke noch einen Schluck Wein, um meinen Blick zu schärfen. Irgendwie bin ich gerührt von dem Zusammenhalt auf meinem Teller, wie sich dort alles mit allem verschlungen hat. Möhren mit Kartoffeln mit Broccoli, Égalité, Fraternité ...
„Hilf mir doch mal, was war das für ein Wort?”
„Hm?”
„Irgendwas mit E... .” Er starrt mich an und ich weiß, dass es ihm jetzt nicht auffallen wird, wenn ich nicht zurück starre.
Ich denke an das Meerschwein von Ringelnatz und frage mich, wie weit es vom Küchenstuhl bis zum Meer ist, wenn man den kürzesten Weg nimmt. Den kürzesten Weg. Das ist auch sowas. Immer schnell schnell, von irgendwo nach irgendwohin, und dazwischen lauter Nicht-Menschen an Nicht-Orten; nicht mehr ganz hier und noch nicht ganz dort. Mir fällt das Wort ein, das L. gestern auf dem Nachhauseweg gesagt hat: „Entschleunigung”, und es fühlt sich verrückt und gut an, und ich stelle mir vor, wie ich vom Stuhl aufstehe und den ersten Schritt in Richtung Meer gehe. Und dann den zweiten.
„Ah, ich komm nicht drauf. Ist auch egal.” Er zerknüllt seine Serviette und ich höre, dass er lächelt.
„Was machst du da?”, fragt er.
Ich schaue auf, und gehe mit Ring- und Zeigefinger einen letzten langsamen Schritt auf dem Tisch entlang. Dann lege ich die Hand flach auf den Tisch:
„Was will das Meerschwein eigentlich am Meer?”
„Wie bitte?”
„Das Meerschwein. Was will es am Meer?”
Er lächelt jetzt nicht mehr.
Ich schaue auf meinen Gemüseburger, als wüsste er die Antwort.
„Das Meerschwein will am Meer sein und mehr Sein.”

„Oh.”, sage ich, und plötzlich kommt mir der Tisch sehr breit vor.
„Und?” sagt er.
„Und was?”
„Schreibst du was?”


(Me)

Meerschwein-Lyrik

Heimatlose

Ich bin fast
Gestorben vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu Gast
War, im Versteck,
Bewegte sich,
Regte sich
Plötzlich hinter einem Brett
In einem Kasten neben dem Klosett,
Ohne Beinchen,
Stumm, fremd und nett
Ein Meerschweinchen.
Sah mich bange an,
Sah mich lange an,
Sann wohl hin und sann her,
Wagte sich
Dann heran
Und fragte mich:
„Wo ist das Meer?”

(Joachim Ringelnatz)

Funkloch und weg

Alles aus jetzt,
alles vorbei.
Hab mich befreundet gewähnt und seh die Dinge jetzt anders. Wie das so ist, wenn ne Latte Zeit sich vor die Dinge schiebt.
Hab dich echt gemocht und fand dich lustig und ich gebe zu,
ich war ein bisschen verknallt.
Vielleicht auch sehr.
Ja und dann kam alles anders,
kein Spass mehr,
nie Spass gewesen.
Du warst stillschweigend die ganze Zeit
schon zu zweit.
Du Arsch. Ich Arsch, weil trotzdem.
Ich will das alles vergessen.
Was soll man rückblickend auch sagen über nen riesen Haufen selbstverzapfte Scheisse
Dumm war's.
Draus gelernt? Weiss nicht. Vielleicht.
Und heute?
Wenn wir uns eines Tages mal übern Weg laufen;
also ich bin noch nicht zu nem Schluss gekommen,
ob Smalltalk oder Mittelfinger.
Ich kann durch's Gras immernoch die Narbe sehen.
Es
ist
noch
nicht
hoch
genug.

Hallo Blog

ich bin's. Ich bin ab jetzt öfter hier. Hoffentlich. Um ehrlich zu sein zieht sich mein Magen gerade zusammen, denn das hier ist wieder so ein Ding, das man durchhalten muss. Ich weiss jetzt schon, dass wieder hölle viele Momente kommen, in denen ich denken werde: Ich sollte mal wieder was schreiben, da, in den Blog. Warum? Achso - warum. Keine Ahnung, die Welt braucht keinen Blog mehr. Nur ich vielleicht. Um die Gedanken da oben drin zu sammeln, loszuwerden, weiterzuspinnen. Struktur ins Kopfknäuel bringen. Fäden zu Netzen spinnen. Wir werden sehen

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Ja vielen Dank auch :)...
Ja vielen Dank auch :) Schön dabei zu sein!
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